Andere Länder, andere Sitten
Vorfreunde ist immer die schönste Freude! Der Südtirol-Urlaub ist gebucht, die Koffer sind gepackt und dann heißt es, einige Tage oder Wochen im wunderschönen Südtirol zu verbringen. Damit einem entspannten und unbeschwerten Urlaub nichts mehr im Wege steht, geben wir euch heute ein paar wichtige Tipps, um euch in Südtirol wie die Einheimischen zu fühlen. Was solltet ihr also in Südtirol tun und was solltet ihr lieber lassen?
5 Dinge, die ihr in Südtirol lieber lassen solltet:
1. Cappuccino am Nachmittag trinken!
Dieses leckere Kaffeegetränk mit heißer Milch und cremigem Milchschaum ist einfach nur ein purer Genuss. Aber bitte NICHT nach dem Mittagessen! In Italien wird Cappuccino nämlich nur vormittags getrunken. Danach wird ein „Liscio“ (Espresso schwarz und kurz) oder höchstens ein „Macchiato“ (Espresso mit Milchhäubchen) getrunken.
2. Knödel mit Messer zerteilen!
Knödel werden nur mit der Gabel gegessen. Wenn wir das Messer nehmen, ist das unhöflich und schließt darauf, dass diese runden Südtiroler Köstlichkeiten zu hart sind!
3. Spaghetti und Löffel sind ein NO-GO!
Da wir schon beim Essen sind: Gleich wie für Knödel, verwendet man auch für Spaghetti lediglich die Gabel. Also lasst den Löffel in der Küche, das gleiche gilt fürs Messer: Spaghetti werden weder auf dem Löffel aufgerollt noch mit dem Messer durchgeschnitten. Nach etwas Übung, findet man den eleganten „Gabelschwung“! 🙂
4. Falsch küssen und Fremde nicht grüßen
Während man sich in Italien bei einer herzlichen Begrüßung mit 2 Küsschen auf der Wange grüßt, sind es in Südtirol 3. Auch in den Bergen darf man ruhig herzlicher sein: Dort heißt es immer freundlich grüßen, auch wenn man die Person zuvor noch nie gesehen hat. Einfach mal Freundlichkeiten austauschen, das ist gar nicht so schwer und oft wird man mit einem netten Lächeln belohnt!
5. Mit „Schlappen“ oder Turnschuhen die Berge erkunden!
Geeignete, rutschfeste Schuhe in den Bergen sind ein MUSS, auch bei kürzeren Touren! Besonders im Sommer sind plötzliche Wetterumschwünge mit teils heftigen Gewittern nicht immer vorhersehbar und dann wird das Gelände schwer begehbar. Noch ein kleiner Tipp: Am besten immer früh eine Wanderung starten. Falls dann im Laufe des Nachmittags Gewitter kommen, seid ihr wieder sicher im Tal! Aja und noch zur Info: Weiße Socken mit Sandalen mögen zwar bequem sein, gelten aber regelrecht als Modesünde!
So, das waren jetzt erstmal einige Dinge, die man in Südtirol lieber vermeiden sollte. Doch keine Angst: Auf der anderen Seite gibt es unzählige Sachen, die man in Südtirol unbedingt machen sollte.
5 Dinge, die ihr in Südtirol auf jeden Fall tun solltet:
1. Wandern, wandern, wandern!
Südtirol ist ein regelrechtes Wanderparadies mit über 17.000 km Routen und Wanderwegen. Auch wenn ihr beim Wandern etwas ungeübt seid - es lassen sich auch gemütlichere Touren finden. Ein ganz besonderes Erlebnis sind die Hüttenübernachtungen, bei einer Mehrtagestour zum Beispiel. Hier ist das Essen ist fantastisch und der Ausblick beim Sonnenuntergang sowieso!
2. Auf einem Haflinger Pferd reiten!
Klar, die kommen ja auch aus Hafling (oberhalb von Meran gelegen) und sind ein Wahrzeichen der langjährigen Pferdetradition in Südtirol. Außerdem lässt sich die wunderschöne Berglandschaft auf dem Rücken eines Pferdes optimal erkunden.
3. Essen, essen, essen!
Es gibt so viele wunderbare Restaurants, Gaststätten und Hütten in Südtirol, die wahre Köstlichkeiten zubereiten. Die Südtiroler Küche ist ein Mix aus alpin und mediterran. Ihr findet eine ausgezeichnete Pizza wie auch leckere Speckknödel. Am besten schmeckt es dann auch immer in einer gemütlichen, urigen Stube! Unser spezieller Tipp für den Herbst: Törggelen gehen! In urigen Schenken und Gasthäusern werden hier traditionelle, deftige Speisen aufgetischt: Kraut, Knödel, Speck, Wurst, gebratene Kastanien und vieles mehr.
4. Den Ötzi anschauen!
Wann sonst bekommt man die Gelegenheit, die älteste Gletschermumie der Welt zu sehen? Ötzi wartet im Bozner Archäologiemuseum auf euch!
5. Reden wie ein Südtiroler!
Also auf Südtiroler Dialekt, Italienisch oder sogar Ladinisch (in Gröden und im Gadertal gesprochen)! Das kommt in einem Südtirol-Urlaub sicher sehr gut an. Wir haben für euch ein paar Wörter in allen Sprachen zusammengesucht, die Basics:
Basics – Südtiroler Dialekt:
Begrüßung: Hoi / Hoila / Griasti Verabschiedung: Pfiati / Tschüss
Small talk: Des isch volle bärig! (Das ist wirklich toll!) Wia geat’s? Guat! (Wie geht es dir? Gut!) Woher kimmsch? Aus Daitschlond! (Woher kommst du? Aus Deutschland)
Beim Essen: I hatt gern an Gschpritzn. (Ich hätte gerne eine Weinschorle.) Mochmor Marend. (Essen wir unsere Nachmittsagsjause.) Des wor volle guat. (Das hat sehr gut geschmeckt.) Terfmor zohln bittschian? (Dürfen wir bitte zahlen?)
Basics – Italienisch:
Begrüßung: Ciao / Buongiorno! Verabschiedung: Ciao /Arrivederci!
Small talk: Come stai? Io sto bene, grazie. (Wie geht es dir? Mir geht es gut danke.) Come ti chiami? Mi chiamo Christian. (Wie heißt du? Ich heiße Christian.) Da dove vieni? Vengo dalla Germania. (Woher kommst du? Ich komme aus Deutschland)
Beim Essen: Buonasera, vorremmo ordinare. (Guten Abend, wir möchten gern bestellen.) Per me una birra e uno strudel. (Ich hätte gern ein Bier und einen Strudel.) Possiamo pagare, per favore? (Dürfen wir zahlen, bitte?)
Basics – Ladinisch:
Begrüßung: Bon dì! Verabschiedung: A s'udëi
Small talk: Co vala pa? Bun, giulan! (Wie geht es dir? Gut, danke!) Ula vaste pa? A ciasa. (Wohin gehst du? Nach Hause.) Co aste pa inom? (Wie heißt du?)
Naja die Schwierigkeit bei dem Ganzen ist auch, dass in jedem Tal die Dialekte etwas variierten. Aber mit Hochdeutsch kommt man sowieso immer gut durch.
Jetzt, wo ihr die wichtigsten Knigge-Regeln für Südtirol kennt, steht einem Fettnäpfchen-freien Urlaub nichts mehr im Wege!
Wir freuen uns auf euch, Pfiati! 🙂
