Bikeparadies Südtirol

Von der Genusstour bis hin zur Bergetappe

Ich gebe zu, auch mich hat das Fahrradvirus voll erfasst! Was wohl primär daran liegt, dass ich in einer Region leben darf, die es mir ermöglicht, viele Monate im Jahr auf 2 Rädern unterwegs zu sein. Was mich an dem Vehikel besonders begeistert, ist die Möglichkeit, die Natur unmittelbar zu erleben und meinem Körper dabei auch noch Gutes zu tun. Offenbar sehen das viele Gäste ähnlich, gehört das Biken doch zu den wichtigsten Urlaubsmotiven im Südtiroler Sommer, wie Befragungen zeigen.

Südtirol bietet alles, was Radfahrer-Herzen höher schlagen lässt: Ein gut ausgebautes und beschildertes sowie fast 500 Kilometer langes Radwegenetz im Tal, das quer durch Südtirol verläuft. Darunter einige der beliebtesten Radrouten Europas, wie jene vom Vinschgau bis nach Meran, Bozen und Salurn, jene durch das Eisacktal von Nord nach Süd und der länderübergreifende Talradweg durch das Pustertal bis nach Lienz in Österreich. Wer den Puls etwas weiter in die Höhe treiben und der Bergwelt mit dem UNESCO-Naturerbe Dolomiten näher sein möchte, kommt bei einer Mountainbike-Tour voll auf seine Kosten. Alternativ kann man Südtirol auch über Berg- und Passstraßen per Rennrad entdecken. Für Adrenalin-Fans stehen in einigen Teilen Südtirols eigens ausgewiesene Downhill-Strecken zur Verfügung und auch Trend-Phänomene wie das Fat- oder das Snow-Biking können in Südtirol ausgeübt werden.

Zu den Pionieren beim Thema Biken gehört die Familie Schmidhofer aus Innichen. Ihr Unternehmen Papin Sport ist in den vergangenen Jahrzehnten zu Europas führendem Fahrraddienstleister (Verleih, Service, Rücktransport) herangewachsen. Was hinter dem Bike-Boom steckt und warum gerade Südtirol als Raddestination so beliebt ist, weiß Firmenchef Thomas Schmidhofer.

Was steckt hinter dem Biketrend, den man seit einigen Jahren bei Südtirol-Urlaubern beobachten kann?

Da geht es in erster Linie um die gestiegene Freude an der gesunden Bewegung in der freien Natur. Das Fahrrad wird entweder als Mittel genutzt, um Land und Leute in einer Region kennenzulernen – quasi als Erlebnisvehikel und nachhaltige Alternative zum Auto. Oder aber als Sportgerät, um den Körper zu trainieren und an seine Belastungsgrenzen zu führen. Der große Vorteil von Bikes ist, dass es für alle Ansprüche die passenden Fahrradtypen und Streckenangebote gibt. Und spätestens seit sich E-Bikes am Markt durchgesetzt haben, können auch mehrere Menschen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus – vom Kind bis zur Oma - gemeinsame Ausflüge unternehmen. Für Familien ist das ein sehr wichtiger Aspekt.

Welcher Radlertyp ist in Südtirol hauptsächlich unterwegs?

Die Mehrheit der Menschen plant einen mehrstündigen oder auch eintägigen Radausflug im Rahmen des Südtirol-Urlaubs ein. Da sprechen wir meist von Genussradlern, die auf einem der vielen Talradwege unterwegs sind. Beim Radausflug spielen Genussaspekte eine wesentliche Rolle, sprich die Nutzung des kulinarischen Angebots, aber auch der authentische Kontakt mit der Bevölkerung vor Ort. Wer Wert auf das Erlebnis in der Höhe legt, greift zum Mountainbike, danach folgt die Kategorie der Rennradfahrer.

Ihr seid in mehreren europäischen Ländern präsent. Was würdet ihr sagen, macht die Raddestination Südtirol besonders?

Die Vielfalt der Landschaft und der Möglichkeiten, das gut ausgebaute und beschilderte Fahrradwegenetz, die Kulinarik und das Klima. Entlang der Wege finden sich unzählige Einkehrmöglichkeiten und das – je nach Region – von März/April bis Oktober/November. Wesentlich für den Erfolg der Raddestination Südtirol ist natürlich auch ein funktionierendes und flächendeckendes Verleihnetz.

Warum?

Der Gast möchte flexibel sein und ohne viel Aufwand einen hohen Erlebniswert haben – zu dieser Flexibilität zählt, dass er sein Rad an einer beliebigen Verleihstelle ausleihen und an einer anderen wieder zurückgeben kann. In unserem Fall sprechen wir von 35 Verleihpunkten in über 30 Gemeinden Südtirols. Um den Rücktransport kümmern wir uns. Darüber hinaus stellen wir Hotels und Reiseveranstaltern Bike-Kontingente zur Verfügung, die allesamt darauf abzielen, Urlaubern ein stressfreies Raderlebnis zu ermöglichen.

Wann beginnt bei euch die Radsaison 2018?

Das hängt auch von der kurzfristigen Wetterentwicklung ab. Viele Verleihstellen im Süden Südtirols sind schon geöffnet, in den nächsten Wochen folgen dann die Verleihpunkte im Westen und schließlich jene im Osten in der zweiten Aprilhälfte.

Bildrechte: © Vinschgau Marketing / Kirsten Sörries; Val Gardena Markeitng / www.wisthaler.com; TVB Eggental - Deutschnofen / Alex Filz
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Julia ist gebürtige Kölnerin und nun schon seit 13 Jahren Wahl-Meranerin. Sie liebt die heile Welt Südtirols mit seiner fantastischen Lebensqualität und einmalig schönen Naturlandschaft, geht aber auch gerne auf Entdeckungsreisen in ferne Großstädte, wo das Chaos regiert. Über das, was sie hier und dort erlebt und fühlt, berichtet sie mit großer Leidenschaft.

Urlaubsplaner