Mehrwert Biathlon-WM

Wie Wirtschaft und Gesellschaft vom Großereignis in Antholz profitieren

„Passion is ours“ lautet das offizielle Motto der Biathlon-WM in Antholz. Leidenschaftlich am Werk sind die besten Biathleten der Welt in einer absoluten Hochburg ihrer Wintersportart noch bis zum 23. Februar. Der Begriff „Hochburg“ ist keineswegs zu hoch gegriffen, zumal Antholz bereits zum 6. Mal in der Geschichte eine WM durchführt – nach 1975, 1976, 1983, 1995 und 2007.

Leidenschaft verspürt auch, wer dieser Tage mit einem der über 1500 freiwilligen Helfer in Antholz spricht. Der überwiegende Teil stammt aus der näheren Umgebung; ein Beweis dafür, dass der Rückhalt aus der Bevölkerung da ist, den Sportereignisse dieser Größenordnung so dringend nötig haben. Sie müssen von den Einheimischen mitgetragen werden, die zugleich die besten Botschafter sind.

„Bumsi" - das Maskottchen der WM - mit den freiwilligen Helfern

Antholz ohne Biathlon – das ist heute kaum vorstellbar. Der Sport ist ein zentraler Faktor im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben vor Ort. Die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ errechnete allein im Zusammenhang mit der Biathlon-WM eine Wertschöpfung von rund 100 Millionen Euro. An die 10 Millionen Euro werden über Ticketverkäufe, Vermarktungsrechte und Sponsoringverträge eingenommen.

Von wesentlicher Bedeutung ist die WM natürlich für den Tourismus. Die Beherbergungsbetriebe in Antholz und den Nachbardörfern freuen sich derzeit über eine Auslastung, die um bis zu 30 Prozent höher liegt - verglichen mit der Zeit vor und nach der WM. Das überrascht nicht, zumal insgesamt über 160.000 WM-Besucher erwartet werden. Eingefleischte Biathlon-Fans, die hauptsächlich aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Russland und Norwegen anreisen, um „ihren“ Lieblingen in der Loipe und am Schießstand zuzujubeln.

Die Werbewirkung, die mit dem Event einhergeht, ist enorm: Bis zum Ende der WM dürften über 120 Millionen Menschen rund um den Globus die Bewerbe im Fernsehen live mitverfolgt haben. Der Name Antholz samt dazugehöriger Bilderbuch-Landschaft geht so um die Welt. Darüber hinaus ist die WM eine 1A-Destinationswerbung für Südtirol.

Nicht außer Acht lassen sollte man auch so genannte Multiplikatoreffekte. Das heißt, es sind nicht tourismusnahe Branchen, die von der Biathlon-WM profitieren, sondern weite Teile der Wirtschaft, darunter Klein- und Mittelbetriebe, die an den Umbauarbeiten beteiligt waren, die im Zuge der WM und im Hinblick auf Olympia 2026 gemacht wurden. Die Biathlon-WM ist in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für die Region. Darum bekommt Antholz von mir eine Goldmedaille als Austragungsort mit Mehrwert!

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Hat sich von Südtirol adoptieren lassen, verliebt sich jeden Tag aufs Neue in den Sonnenuntergang und die rosa getünchte Gipfelkulisse der Dolomiten. Naturfreak, unternehmungshungrig, abenteuerlustig und ständig auf Entdeckungstour. Immer mit dabei: ihre Polaroid-Kamera und unzählige Konzerttickets.

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